Über Human Design haben mittlerweile schon viele Menschen gehört. Vielleicht weißt du schon, dass es dabei um ein System geht, das uns helfen kann, uns selbst und andere besser zu verstehen. Doch vom Begriff „Penta“ haben die meisten noch nie etwas gehört. Dabei steckt dahinter ein besonders spannender Teil des Human Design Systems: Es erklärt, wie Menschen in kleinen Gruppen zusammenwirken – zum Beispiel in einer Familie, im Team oder unter Freunden.
Das Penta zeigt, warum wir uns in einer Gruppe manchmal wohlfühlen und manchmal ständig aneinander reiben. Oder warum wir in bestimmten Gruppen immer wieder in dieselbe Rolle fallen – selbst, wenn wir längst erwachsen sind. Hier erfährst du, was es damit auf sich hat und warum das Wissen über das Penta so hilfreich für das Familienleben sein kann.
Wenn du schon jetzt neugierig bist und wissen möchtest, wie das Penta in deiner Familie wirkt, findest du hier mehr Informationen:
Wie das Penta im Human Design entsteht
Das Penta entsteht immer dann, wenn drei bis fünf Menschen zusammenkommen. Es ist dabei völlig egal, ob diese Menschen eine Familie sind, Kolleg:innen, Freunde oder Fremde. Sobald sie miteinander interagieren, bildet sich zwischen ihnen eine eigene Gruppendynamik: das Penta.
Du kannst dir das vorstellen wie ein eigenes unsichtbares Wesen, das plötzlich im Raum steht, sobald diese Menschen zusammen sind. Dieses „Wesen“ beeinflusst, wie die Gruppe miteinander umgeht, wer eher das Sagen hat, wer sich zurückzieht oder wer die Stimmung trägt.
Sind es mehr als fünf Menschen, spricht man im Human Design übrigens von der sogenannten WA-Dynamik. Doch für Familien ist das Penta oft das spannendste Thema, denn viele Familien bestehen genau aus drei bis fünf Personen.
Was das Penta im Human Design ist
Das Penta zeigt, wie eine kleine Gruppe funktioniert. Es macht sichtbar, welche Rollen und Verhaltensweisen die einzelnen Menschen in dieser Gruppe einnehmen. Auch wenn wir das nicht direkt sehen können. Das Penta selbst ist also nicht greifbar oder sichtbar, sondern eine Art unsichtbare Energie, die entsteht, wenn mehrere Menschen zusammenkommen.
Und es ist nichts Festes: In dem Moment, in dem sich die Gruppe verändert, zum Beispiel wenn jemand dazukommt oder geht, verändert sich auch das Penta. Die Dynamik passt sich immer wieder an die Menschen an, die dabei sind. Die Art, wie ein Penta wirkt, hängt also stark von den individuellen Persönlichkeiten in der Gruppe ab.
Das unterscheidet das Penta grundlegend von dem sogenannten Einzelchart einer Person. Denn das Chart einer einzelnen Person bleibt das ganze Leben über gleich. Das Penta-Chart dagegen verändert sich, je nachdem, wer gerade Teil der Gruppe ist.
Auch wenn wir das Penta nicht sehen können, so können wir es deutlich spüren. Human Design sagt sogar, dass das Penta eine Art „Macht“ über die einzelnen Menschen in der Gruppe hat. Die Gruppenenergie kann so stark sein, dass sie manchmal die individuelle Energie eines Menschen überlagert. Im Human Design spricht man deshalb oft von: „Gruppe vor Einzelperson.“
Vielleicht hast du das schon erlebt: Du bist in einer Gruppe unterwegs und fühlst dich plötzlich ganz anders, als du es alleine oder in einer anderen Konstellation tun würdest. Genau das ist der Einfluss des Penta.
Das Penta-Chart
Im Human Design hat jeder Mensch ein eigenes Chart, eine Art persönliche Landkarte, die zeigt, wie wir ticken, was uns wichtig ist und wo unsere Stärken liegen. Darin gibt es insgesamt 64 verschiedene Punkte, die man „Tore“ nennt. Diese stehen für ganz unterschiedliche Lebensthemen.
Wenn mehrere Menschen zusammenkommen, schaut man allerdings nur auf 12 ganz bestimmte Tore, die besonders wichtig sind für das Zusammenleben in einer Gruppe. Diese 12 Tore bilden das sogenannte Penta-Chart.

Das Bild zeigt einen Ausschnitt aus dem Human Design-Chart.
Genau dieser Bereich ist für das Penta entscheidend.
Hier lässt sich erkennen, welche Energien eine Person in das Penta einer Familie oder Gruppe einbringt.
Relevant ist der pinkumrandete Bereich mit den 12 Toren.
Diese Beispielperson bringt die schwarz markierten Tore (42, 2, 7, 1 und 13) im pinkumrandeten Bereich mit in die Gruppe.
Das heißt: Das Penta-Chart setzt sich aus dem zusammen, was die einzelnen Gruppenmitglieder mitbringen. Hat eine Person eines dieser wichtigen Tore in ihrem persönlichen Chart, dann ist dieses Tor automatisch auch Teil des Penta-Charts der Gruppe.
Manchmal entsteht auch eine Verbindung zwischen zwei Menschen: Der eine bringt ein bestimmtes Thema mit, der andere das passende Gegenstück. Zusammen bilden sie dann eine Art „Energie-Brücke“, die man im Human Design Kanal nennt.

Dieses Diagramm zeigt die zwölf Themenfelder, die für das Penta wichtig sind.
Jedes Feld steht für ein Thema. Im Penta-Reading schauen wir, welche Felder bei euch aktiviert sind und wo vielleicht noch Klarheit fehlt.
Ein Beispiel:
Stell dir vor, eine Person bringt die Fähigkeit mit, Dinge gut zu organisieren.
Eine andere hat tolle Ideen für die Zukunft.
Wenn diese beiden Menschen zusammenkommen, entsteht in der Gruppe die Energie, gemeinsam eine klare Vision zu entwickeln und gut umzusetzen.
Doch oft gibt es auch Lücken im Penta-Chart. Das bedeutet, dass bestimmte Themen nicht abgedeckt sind, weil niemand in der Gruppe diese Energie mitbringt. Und genau das kann in der Gruppe spürbar werden, zum Beispiel in Form von Unsicherheit oder Streit.
Die Lücken im Penta-Chart
Im Penta-Chart gibt es oft sogenannte Lücken. Das bedeutet: Bestimmte Themen oder Fähigkeiten sind in der Gruppe einfach nicht vorhanden, weil keiner sie mitbringt.
Solche Lücken können spürbare Folgen haben. Denn dort, wo eine Lücke ist, fehlt oft Klarheit und Sicherheit. Es gibt keine feste Richtung, an der sich alle orientieren können. Stattdessen hat jeder seine eigene Vorstellung, wie etwas laufen soll. Das kann dazu führen, dass es in einer Gruppe immer wieder zu Diskussionen oder Missverständnissen kommt.
Ein Beispiel:
Im Penta gibt es ein Tor, das mit dem Thema Vision für die Zukunft zu tun hat. Wenn dieses Tor in einer Familie fehlt,
– hat vielleicht jeder eine ganz andere Idee davon, wo man später mal wohnen möchte,
– wie man leben möchte,
– oder wie man sein Geld einsetzen will.
So kann es passieren, dass eine Familie mit vier Mitgliedern vier verschiedene Zukunftspläne hat und sich immer wieder streitet, weil die gemeinsame Richtung nicht klar ist.
Doch Lücken im Penta-Chart wirken sich nicht nur auf dieses eine Thema aus. Oft stockt dadurch der ganze Energiefluss in der Gruppe. Stell es dir vor wie eine Lichterkette: Fehlt ein Lämpchen in der Mitte, kann manchmal die ganze Kette nicht mehr leuchten. Genauso kann eine fehlende Energie im Penta dazu führen, dass sich die gesamte Gruppendynamik schwerfällig oder blockiert anfühlt.
Was das Penta mit uns macht
Natürlich sind wir Menschen keine Roboter, die einfach einer Gruppenenergie ausgeliefert sind. Wir haben immer noch unseren eigenen Willen und können Entscheidungen bewusst treffen. Trotzdem lässt sich nicht leugnen, dass wir uns in bestimmten Gruppen einfach anders fühlen, als wenn wir alleine sind.
Vielleicht hast du das selbst schon einmal erlebt:
Du bist mit deiner Familie zusammen, und plötzlich merkst du, dass du dich anders verhältst, als du es sonst tust. Deine Stimme klingt vielleicht anders, du hältst dich mehr zurück oder versuchst, besonders viel zu organisieren. Oder du bist Teil eines Teams und spürst sofort, wer in dieser Runde eher die Führung übernimmt, wer sich lieber im Hintergrund hält oder wer vor allem für eine angenehme Atmosphäre sorgt.
Solche Veränderungen im Verhalten passieren oft unbewusst. Sie zeigen, wie stark die Energie einer Gruppe auf uns wirkt und uns in bestimmte Rollen führt.
Das Penta katapultiert uns wieder in alte Rollen
Vielleicht erinnerst du dich daran, wie es sich in deiner Kindheit angefühlt hat, Teil deiner Ursprungsfamilie zu sein. Wahrscheinlich ist dir auch bewusst, dass sich diese Konstellation ganz anders anfühlt als heute deine eigene Familie oder der Umgang mit Freunden und Bekannten.
Du denkst vielleicht: „Natürlich ist das etwas anderes. Mit der Familie ist es immer besonders. Und als Kind war ich natürlich anders als heute als Erwachsener.“ Das stimmt natürlich. Und doch passiert oft etwas Spannendes: Sobald du wieder mit deiner Ursprungsfamilie zusammen bist, fühlst du dich plötzlich wieder wie früher. Du nimmst genau die Rolle ein, die du schon als Kind hattest. Vielleicht die, die alles organisiert, die Vermittlerin oder der Ruhige, der keinen Streit möchte.
Obwohl die Themen sich verändert haben, kommen oft genau dieselben Konfliktpunkte wieder hoch. Es ist fast so, als würde dich diese alte Gruppendynamik zurück in die Vergangenheit ziehen.
Genau das beschreibt das Penta: Es sorgt dafür, dass wir in Gruppen oft automatisch in vertraute Rollen schlüpfen – auch wenn wir längst erwachsen sind.
Das Penta will Kinder
Das Penta hat eine starke Ausrichtung auf die Zukunft. Gerade in Familien sorgt es dafür, dass die Gruppe bestehen bleibt und sich weiterentwickelt. Im Human Design sagt man deshalb oft, dass das Penta „Kinder will“. Das bedeutet nicht, dass jede einzelne Person unbedingt Kinder haben muss oder möchte. Aber die Energie der Gruppe als Ganzes ist darauf ausgerichtet, sich fortzusetzen und für die nächste Generation zu sorgen.
In Familien zeigt sich das oft daran, dass viele Gespräche und Entscheidungen sich plötzlich um die Kinder drehen: ihre Erziehung, ihre Bedürfnisse, ihre Zukunft. Selbst Paare ohne Kinder spüren manchmal diese Dynamik. Sie haben dann das Gefühl, dass „etwas fehlt“ oder dass sie sich dafür rechtfertigen müssen, keine Kinder zu haben. Das liegt daran, dass das Penta energetisch immer darauf ausgerichtet ist, die Gruppe in die Zukunft zu führen.
Gerade Eltern kennen das gut: Sobald Kinder da sind, kreist oft das ganze Denken und Handeln um sie. Die eigenen Bedürfnisse treten in den Hintergrund. Oder es kommt zu Konflikten, wenn Eltern unterschiedliche Vorstellungen davon haben, wie die Kinder aufwachsen sollen oder wie Familie gelebt werden möchte. Auch das kann eine Folge der Penta-Dynamik sein.
Bin ich eine Penta-Person?
Vielleicht fragst du dich jetzt: Bin ich eigentlich dafür gemacht, Teil einer Gruppe zu sein? Oder passe ich eher nicht so gut ins Penta?
Ob du aus Human Design-Sicht gut in Gruppen hineinpassen kannst, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzlich kann man sagen: Menschen, die bestimmte der 12 wichtigen Tore in ihrem eigenen Chart mitbringen, sind oft stärker mit dem Penta verbunden.
Doch es kommt nicht nur darauf an, ob du überhaupt Tore ins Penta einbringst, sondern auch darauf, welche Themen diese Tore betreffen. Manche Menschen bringen eher die Energie mit, eine Gruppe zu führen oder zu organisieren. Andere wiederum fühlen sich wohler, wenn sie angeleitet werden und jemand anders die Richtung vorgibt. Das hat übrigens nichts mit dem Alter zu tun. Auch Kinder können schon eine Art „Manager-Rolle“ in einer Familie übernehmen, weil sie genau die Energie mitbringen, die im Penta gebraucht wird.
Selbst wenn das Penta eine starke Gruppenenergie erzeugt, bleibt deine individuelle Persönlichkeit immer vorhanden. Dein eigenes Human Design wirkt weiterhin im Hintergrund mit. Zum Beispiel macht es einen Unterschied, ob jemand ein Manifestor mit einer eher geschlossenen Aura ist oder ein Generator mit einer offeneren, einhüllenden Aura. So neigen Manifestoren eher dazu, ihre Eigenständigkeit zu bewahren und sich weniger stark vom Penta beeinflussen zu lassen. Generatoren oder Projektoren wiederum lassen sich oft stärker auf die Gruppendynamik ein und passen sich an.
Das zeigt, wie fein das Zusammenspiel zwischen persönlicher Energie und der Gruppenenergie des Pentas ist. Und auch, dass man keine pauschalen Aussagen treffen kann, ob jemand eine „Gruppenperson“ ist, oder nicht.
Warum es sich lohnt, das Familien-Penta anzuschauen
Das Wissen über das Penta kann helfen, Familien- oder Gruppendynamiken besser zu verstehen. Vielleicht kennst du das Gefühl, dass sich bestimmte Themen in deiner Familie immer wieder im Kreis drehen. Oder dass es ständig die gleichen Reibungspunkte gibt, obwohl sich alle eigentlich Mühe geben?
Das liegt oft nicht daran, dass jemand „schuld“ ist, sondern an der unsichtbaren Energie, die zwischen euch wirkt. Das Penta zeigt, welche Rollen die einzelnen Personen in der Gruppe einnehmen, welche Themen stark vertreten sind – und wo möglicherweise Lücken bestehen, die zu Unsicherheiten oder Konflikten führen können.
Wenn du dein Familien-Penta kennst, kannst du bewusster mit diesen Dynamiken umgehen. Du erkennst leichter, woher bestimmte Muster kommen und findest neue Wege, wie ihr als Familie mehr Klarheit, Verständnis und Harmonie schaffen könnt.
Erste Schritte: Dein Umgang mit dem Penta
Vielleicht ist das Penta für dich noch ein ganz neues Thema. Doch schon kleine Schritte können dir helfen, mehr Klarheit zu gewinnen:
- Beobachte dich selbst: Welche Rolle nimmst du oft in deiner Familie ein? Bist du die Person, die organisiert, vermittelt oder lieber ruhig im Hintergrund bleibt?
- Achte auf wiederkehrende Konflikte: Gibt es bestimmte Themen, bei denen ihr euch immer wieder uneinig seid? Das kann ein Hinweis auf eine Lücke im Penta sein.
- Reflektiere die Stimmung in der Gruppe: Fühlt sich eure Familie manchmal „verbunden“ und manchmal eher chaotisch an? Auch das kann mit der Dynamik des Pentas zusammenhängen.
Diese kleinen Beobachtungen sind ein guter erster Schritt, um das Penta deiner Familie besser zu verstehen. Und wenn du tiefer einsteigen möchtest, kann ein Penta-Reading wertvolle Einblicke geben, die dir helfen, euer Zusammenleben bewusster und liebevoller zu gestalten.
Fazit
Das Penta zeigt uns, wie stark wir in Gruppen miteinander verbunden sind – und wie alte Rollen oder Muster auch im Erwachsenenleben noch wirken können.
Gerade im Familienleben kann es hilfreich sein, diese Dynamiken zu erkennen, um sich selbst und andere mit mehr Verständnis und Mitgefühl zu begegnen. Gleichzeitig ist es völlig normal, dass manche Themen emotional herausfordernd sein können. Nichts muss sofort gelöst werden. Jeder Schritt, sich selbst besser zu verstehen, ist wertvoll – egal, wie klein er scheint!
Vielleicht hast du beim Lesen schon erste Gedanken dazu gehabt, wie es in deiner Familie aussieht. Falls du dir dabei Unterstützung wünschst, begleite ich dich gerne auf diesem Weg. In einem Penta-Reading können wir gemeinsam schauen, was euch als Familie ausmacht und wie ihr euer Zusammenleben sanfter gestalten könnt.

Wer schreibt hier?
Hey, ich bin Sina Kunz und als ganzheitlicher Gesundheits- und Persönlichkeitscoach für Familien unterstütze ich dich und deine Lieben dabei ein gesundes, glückliches Leben zu führen, das euch und eurem Naturell entspricht.
Auf meinem Blog findest du viele Tipps und Inspirationen rund um die Themen Ernährung, Gesundheit, Achtsamkeit und Persönlichkeit. Aber auch über meinen eigenen beruflichen Weg von der Architektin zum Coach und persönlichen Themen liest du hier immer mal wieder.
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