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Quick-Tipp: Frag dein Kind, ob es Hunger hat

Wenn ich gefragt werde, welches meine wichtigsten Tipps aus dem Ayurveda sind, dann ist dieser Tipp auf jeden Fall dabei: Frag dein Kind, ob es Hunger hat. Klingt total simpel, ist es auch, aber macht (fast) Keiner. Hier liest du, warum dieser Tipp aus ayurvedischer Sicht so wichtig ist.

Was ist überhaupt Hunger?

Wenn man Quellen, wie Wikipedia befragt, dann erhält man folgende Beschreibung von Hunger: „Die biologische Funktion des Hungerreizes besteht darin, die ausreichende Versorgung des Organismus mit Nährstoffen und Energie sicherzustellen.

Damit geht auch der Ayurveda d`accord. Der Ayurveda beschreibt, dass das Hungergefühl dann kommt, wenn unser Verdauungssystem bereit ist, wieder Neues zu verarbeiten. Das passiert aus ayurvedischer Sicht durch das Verdauungsfeuer, das sog. Agni. Und ist somit nicht mit Lust oder Appetit zu verwechseln. Denn nur, wenn wirklich, richtiger Hunger da ist, dann ist auch tatsächlich ein starkes Verdauungsfeuer vorhanden.

Was passiert, wenn wir Hunger haben?

Wenn wir Hunger haben, also das Verdauungsfeuer brennt, hat unser Agni genügend Kraft, seine Arbeit zu verrichten. Spürbar ist es häufig, dass sich dann vermehrt Speichel im Mund ansammelt. Also der Effekt, den wir als „Das Wasser läuft mir im Mund zusammen.“ kennen und bezeichnen. Dann ist es ein Zeichen dafür, dass das Agni brennt. Es ist dann dafür zuständig, die Nahrung aufzuspalten und zu verstoffwechseln. Durch die Stoffwechselprozesse entstehen schlussendlich so auch die Ausscheidungsprodukte wie Urin, Stuhl und Schweiß. Das Verdauungsfeuer ist darüber hinaus auch für die Aufrechterhaltung des Immunsystems zuständig. Denn es vernichtet Bakterien, Toxine und Mikroorganismen in unserem Verdauungstrakt.

Was passiert, wenn wir OHNE Hunger essen?

Wenn dein Kind (oder auch du selbst) ohne Hunger isst, dann bedeutet das, dass das Verdauungsfeuer nicht in der Stärke zur Verfügung steht, um Nahrungsmittel gut zu verdauen. Je schwächer das Verdauungsfeuer ist, also je weniger Hunger dein Kind hat, desto mehr Ama entsteht. Das sind im Ayurveda sogenannte Schlackenstoffe, die sich ablagern können. Dies kann sowohl auf körperlicher, als auch mentaler Ebene passieren und ist häufig nicht sofort spürbar. Aber es kann sich langfristig zeigen, beispielsweise durch Trägheit, Müdigkeit, Mundgeruch und / oder Verdauungsstörungen. Auch ein Völlegefühl und / oder Blähungen sind ein Anzeichen für Ama.

Kind zieht hellblauen Schleim zwischen den Händen und zum Tisch
So, wie dieser Schleim, mit dem Kinder gerne spielen, kannst du dir Ama von der Konsistenz her vorstellen. Es legt sich wie eine dünne Schicht, wie ein Film in unserem Körper ab.

Was du vermeiden solltest

In den wenigsten Familien ist es gang und gäbe, zu fragen, ob alle Beteiligten am Tisch auch wirklich Hunger haben. Mahlzeiten, insbesondere das Abendessen, sind der Moment, in dem die ganze Familie zusammen kommt. Viele beschreiben es als die einzige Zeit, in der sie ihre Lieben zusammen haben. Deshalb verbinden wir mit Essen auch mehr, als nur die reine Nahrungsmittelaufnahme. Es werden darüber hinaus noch viele weitere Bedürfnisse, als Hunger gestillt. Zusammengehörigkeit ist dabei primär zu nennen. Es gilt also zu unterscheiden: ist es wirklich der Hunger, der gestillt werden will oder ein anderes Bedürfnis.

Damit einhergehend ist der nächste Punkt zu nennen, den viele Familien leben, aber der auch nicht zuträglich für das Verdauungssystem ist. Nämlich zu essen, weil die Zeit dafür ist. Ja, auch der Ayurveda ist für regelmäßige Mahlzeiten. Und wenn wir die Mahlzeiten über den Tag so gestalten, dass sie zur Stärke des Verdauungsfeuers passen, es also nicht über- oder unterfordern, dann haben wir in der Regel auch tatsächlich zu sehr regelmäßigen Uhrzeiten Hunger. Doch wenn dein Kind vielleicht am Nachmittag noch einen Snack hatte, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass es bis zum Abendessen noch nicht wieder Hunger hat, weil das Verdauungsfeuer Agni noch nicht wieder bereit ist.

Ein weiterer Grund, warum Kinder ohne Hunger essen, ist der Glaube der Eltern, dass das Kind etwas im Bauch haben muss. Beispielsweise bevor es morgens zur Schule geht. Auch dieser Punkt ist aus ayurvedischer Sicht nicht korrekt. Denn wie bereits erklärt: Ohne Hunger, keine Verdauung. Im Zweifel kann sich dein Kind mit einem zu vollen Bauch dann sogar wesentlich schlechter konzentrieren, weil sein Körper damit beschäftigt ist, die Speisen zu verdauen, für die er eigentlich gar nicht bereit war. Und hat so nicht ausreichend Kapazitäten, das Gelernte ebenfalls zu verdauen.

Fazit

So, wie wir unsere Lieben am Tisch fragen, wie ihr Tag war, sollten wir uns angewöhnen, sie auch zu fragen, ob sie Hunger haben. Und wenn das Bedürfnis nach Gemeinschaft durch das gemeinsame Essen erfüllt werden möchte, dann dürfen wir hinterfragen, ob es dafür wirklich das Essen braucht. Oder ob wir uns auch einfach bei einer Tasse Tee oder zum gemeinsamen Spiel treffen können und darüber hinaus jeder dann essen darf, wenn er / sie Hunger hat. Denn in dem Moment, wo dein Kind lernt, auf seine Körpergefühle zu hören, stärkst du nicht nur seine Verdauungskraft, sondern sein Selbst-Bewusstsein insgesamt. Es lernt z.B. „Ich darf auf mich und meine Gefühle hören“ und „Mein Körper sagt mir, was ich brauche“ Und dafür lohnt es sich doch, die Frage nach dem Hunger zu stellen, oder?

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Frau auf Sessel

Wer schreibt hier?

Hey, ich bin Sina Kunz und als ganzheitlicher Gesundheits- und Persönlichkeitscoach für Familien unterstütze ich dich und deine Lieben dabei ein gesundes, glückliches Leben zu führen, das euch und eurem Naturell entspricht.

Auf meinem Blog findest du viele Tipps und Inspirationen rund um die Themen Ernährung, Gesundheit, Achtsamkeit und Persönlichkeit. Aber auch über meinen eigenen beruflichen Weg von der Architektin zum Coach und persönlichen Themen liest du hier immer mal wieder.

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