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Ayurvedische Morgenroutine: Ölziehen

Das Ölziehen ist in der ayurvedischen Morgenroutine ein fester Bestandteil. So wie es auch das Zungeschaben und Trinken von warmem Wasser sind. In diesem Artikel erfährst du, was es mit dem Ölziehen genau auf sich hat, was du brauchst und wie es funktioniert.

Entgiftung in der Nacht

Im Ayurveda gehen wir davon aus, dass im Körper nachts wichtige Stoffwechselprozesse ablaufen. Insbesondere die nächtliche Pitta-Zeit zwischen 22 Uhr und 2Uhr ist die Zeit, in der im übertragenen Sinn, die innere Putzfrau zu Gange ist und einmal ordentlich durchfegt. Daher ist es übrigens unheimlich hilfreich, wenn wir in dieser Zeit bzw. davor schlafen gehen, damit die Reinigung in ihrer vorgesehenen Form überhaupt stattfinden kann. Im Zuge der Verstoffwechselung und durch nächtliches Schlucken findet ein Austausch zwischen Mundraum und Verdauungstrakt statt. So gelangen Giftstoffe aus dem Verdauungstrakt in unseren Mund. Sie sammeln sich in Form von Belägen auf Zähnen und Zunge ab. Wir erkennen das dann häufig am Morgen an Mundgeruch und schlechten Geschmack.

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Drei Gründe, warum du Ölziehen in deine Morgenroutine integrieren solltest

  1. Durch das Ölziehen wird der Speichelfluss und die Durchblutung im Mund angeregt. Beides trägt dazu bei, dass Schlacken besser ausgeschieden werden und Enzyme produziert werden, die für die Immunabwehr wichtig sind.
  2. Belägen und Verfärbungen können durch das Ölziehen besser entfernt werden.
  3. Es beugt Entzündungen im Mundraum und Aphten vor.
Frau mit Löffel am Mund
Du kannst diesen Teil der Morgenroutine bewusst genießen oder das Ölziehen mit einer Tätigkeit, wie dem Duschen verknüpfen. So wie es für dich und deinen Alltag passt.

Wie funktioniert das ayurvedische Ölziehen am Morgen?

Vom morgendlichen Ablauf her, führst du das Ölziehen am besten durch, bevor du etwas trinkst. Denn ansonsten spülst du die angesammelten Stoffe durch das Trinken in den Verdauungstrakt zurück.

Um mit dem Ölziehen zu beginnen, nimm 1 Tee- oder Suppenlöffel Öl in den Mund. Entscheide selbst, wie viel Öl du nehmen möchtest. Du solltest auf jeden Fall damit noch Bewegungen machen können.
Jetzt bewege das Öl kräftig im Mundraum hin und her. Du kannst es sowohl durch die Zähne ziehen, als auch in Kaubewegungen durch den Mund bewegen. Wichtig ist nur, dass du es in alle Richtungen bewegst, sodass sämtliche Giftstoffe in dem Öl gebunden werden. Das Ganze mach für 10 Minuten. Du kannst es z.B. machen, während du duschst oder das Frühstück vorbereitest.

Anschließend spucke das Öl in ein Papiertuch und entsorge es im Restmüll. Bitte nicht ins Waschbecken spucken oder herunterschlucken! Zum Schluss spüle deinen Mund nochmal mit Wasser aus.

Welches Öl zum ayurvedischen Ölziehen in der Morgenroutine benutzen?

Je nach Jahreszeit und Dosha-Typ werden vonseiten des Ayurveda unterschiedliche Öle empfohlen.

Olivenöl, Leinöl und Weizenkeimöl eignen sich für alle Jahreszeiten und alle drei Typen. Dabei ist Weizenkeimöl hervorzuheben, wenn du wunde Stellen im Mundraum hast.
Sesamöl eignet sich besonders für den Herbst / Winter und für Vata-Typen. Es hat wärmende, nährende und befeuchtende Eigenschaften und wird insbesondere auch bei Paradontose und Zahnfleischentzündungen empfohlen.
Kokosöl eignet sich mit seiner kühlenden Wirkung besonders für den Sommer und Pitta-Typen.
Sonnenblumenöl ist leicht und nur leicht befeuchtend. Damit eignet es sich besonders gut für den Frühling und Kapha-Typen.

Für Einsteiger ins Ölziehen bieten sich besonders Kokosöl und Sonnenblumenöl an, da sie wenig intensiv bis neutral im Geschmack sind.

Öl fließt auf Löffel
Öl – das flüssige Gold für deine Gesundheit

Egal welches Öl du verwendest: Achte darauf, dass es eine gute Bio-Qualität hat und unverarbeitet sowie kalt gepresst ist.

Fazit

Ölziehen ist absolut easy und lässt sich perfekt in den vorhandenen Ablauf integrieren. Du kannst einfach nur 10 Minuten nicht sprechen, singen oder essen. Ausreden zählen hier also nicht. 😉

Alles Liebe, Sina

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